Warum wir Frieden nicht nur rational denken können

Unfrieden entsteht nicht isoliert – er ist das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen

zwischen unserer Umwelt und unserer Innenwelt. Wer heute über Sicherheitspolitik

spricht, muss auch über Emotionen, kollektive Ängste und psychologische

Dynamiken sprechen. Denn politische Entscheidungen – auch die von Staats- und

Regierungschefs – sind selten rein rational. Sie werden beeinflusst von Gefühlen wie

Angst, Misstrauen, Machtstreben oder dem Wunsch nach Kontrolle.

Die Friedenspsychologie zeigt: Konflikte eskalieren oft nicht wegen objektiver

Bedrohungen, sondern wegen subjektiver Wahrnehmungen. Das „Handbuch

Friedenspsychologie“ beschreibt diese Dynamik als „emotionales Echo historischer

Traumata“, das sich in aktuellen Bedrohungsbildern fortsetzt.Wenn wir die Geschichte der Menschheit betrachten – von den Weltkriegen bis zu

heutigen Konflikten in der Ukraine, im Nahen Osten oder im Sudan – erkennen wir

Muster: Grenzverletzungen, Rechtsbrüche, Eskalationen. Doch die entscheidende

Frage lautet: Wo können wir heute eingreifen, um diese Muster zu durchbrechen?

Die Antwort liegt in der Einsicht, dass psychologische Faktoren genauso wichtig sind

wie militärische oder diplomatische. Das Friedensgutachten 2025 betont:

„Friedenspolitik muss die psychologischen Grundlagen von Bedrohung und

Eskalation ernst nehmen. Sicherheit entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch

Vertrauen.“