Wer eigene Fehler nicht anerkennt, sucht Schuldige im Außen. Das vergiftet das soziale Klima – ob in internationalen Beziehungen oder im Alltag. Die Friedenspsychologie nennt das „projektive Schuldabwehr“.

Ein Beispiel: Bei internationalen Konferenzen zwischen Amerikanern, Europäern und Russen wird oft mit gegenseitigen Vorwürfen gearbeitet – ohne Selbstkritik. Die Bereitschaft, den eigenen Anteil an Eskalationen zu reflektieren, fehlt.

Jesus’ Bild vom „Splitter im Auge des Bruders“ und dem „Balken im eigenen“ bleibt aktuell – und international verbreitet. Doch nur durch Selbstreflexion kann der Teufelskreis der Schuldzuweisung durchbrochen werden.